Von Kaiser Helmut
Im Oktober 1944 besetzte die russische Armee gemeinsam mit einigen
Partisanen Zichydorf.
Im November wurden alle noch daheim gebliebenen Männer zwischen
14 und 70 Jahren, ca. 150, aus ihren Häusern getrieben. Die
gerade von den Feldern Heimkehrenden wurden direkt von den Wagen
heruntergeholt und im Lagerhaus am Bahnhof gesammelt. Dann wurden
sie in Viehwaggons in das Lager Stojkovic nach Werschetz gebracht
wo die meisten Männer grausam ermordet wurden.
Viele deutsche junge Frauen und Männer wurden nach Russland deportiert
und mussten schwerste Zwangsarbeit leisten. Die überlebt haben
wurden in den 50er Jahren nach Deutschland entlassen.
Die deutschen Einwohner von Zichydorf mussten im Frühjahr 1945
innerhalb von ca. 15 Minuten ihre Häuser verlassen und wurden
auf die Hutweide (Viehwiese) getrieben. Dort verblieben sie einige
Tage und Nächte, wurden aller ihrer mitgenommenen Wertsachen
beraubt, danach in die Konzentrationslager nach Setschanfeld, dann
Rudolfsgnad, Molidorf und andere gebracht.
Viele sind in den Lagern verhungert, wurden umgebracht oder
haben sich selbst das Leben genommen.
Nach dem Auflösen der Kz´s konnten die meisten der noch
Überlebenden ihre Heimat verlassen und sich ein neues Zuhause
in Österreich, Deutschland, Kanada, USA und einigen anderen
Länder aufbauen.
Nach 156 Jahren hat unser Zichydorf aufgehört in seiner ursprünglichen
Form zu existieren.
Es ist in Plandište umbenannt worden und es wurden verdiente
Kommunisten in unsere Häuser angesiedelt.
Aus einer einst blühenden Großgemeinde, die die Weltmärkte
mit Getreide und Fleisch beliefert hat, wurde das Armenhaus Europas!
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